Die Sensoren und Geber des Einspritzrechners haben
unterschiedlich große Einflussgrößen auf die Einspritzmenge. Hier
werden die einzelnen Sensoren und Geber genau erklärt.
Ansaug- und Öltemperatursensor:
Diese beiden Sensoren sind NTC-
Temperaturfühler (Negativer Temperatur Koeffizient)
Das heißt bei steigender
Temperatur sinkt der Widerstand des Sensors. Beide Sensoren arbeiten mit
der gleichen Kennlinie und werden in 12 Stufen ausgewertet. Während der
Ansaugtemperaturfühler nur einen relativ kleinen Änderungsfaktor auf die
Einspritzmenge besitzt kann der Öltemperaturfühler die Einspritzmenge sehr
stark beeinflussen. Widerstansmessungen werden entkoppelt durchgeführt,
d.h. bei nicht verbundenen Rechner.
Ansaugtemperatursensor:
PIN 31&11 am Einspritzrechner,
Normaler Arbeitswert 24°, 3,17KOhm bei Spannung 2,44V Fehler-Grenze
Unten-Oben 0,55-5,0V
Öltemperatursensor:
PIN 29&11 am Einspritzrechner,
Normaler Arbeitswert 85°, 320Ohm bei Spannung 0,91V Fehler-Grenze
Unten-Oben 0,15-5,0V
Hier die Tabellen nach denen die meisten Eproms diese
beiden Sensoren auswerten:
Temperaturwert
Änderung Öltemperatursensor
Änderung Ansaugtemperatur
Sollwert ca.:
-7°C
Gemischanreicherung + 45,24%
Gemischanreicherung + 8,58%
15KOhm
5°C
Gemischanreicherung + 30,42%
Gemischanreicherung + 3,9%
5KOhm
17°C
Gemischanreicherung + 21,84%
Gemischanreicherung 0%
2KOhm
29°C
Gemischanreicherung + 16,38%
Gemischabmagerung -2,34%
1KOhm
41°C
Gemischanreicherung + 13,26%
Gemischabmagerung -3,9%
500Ohm
53°C
Gemischanreicherung + 10,14%
Gemischabmagerung -5,46%
350Ohm
65°C
Gemischanreicherung + 7,02%
keine Änderung mehr
200Ohm
77°C
Gemischanreicherung + 1,56%
keine Änderung mehr
150Ohm
89°C
Gemischabmagerung -1,56%
keine Änderung mehr
100Ohm
101°C
Gemischabmagerung -2,34%
keine Änderung mehr
80Ohm
113°C
Gemischabmagerung -3,12%
keine Änderung mehr
60Ohm
125°C
Gemischabmagerung -3,12%
keine Änderung mehr
50Ohm
Man kann an den
Widerstandssollwerten gut erkennen das sie sich nach einer
Exponentialfunktion R(T)=A*e(B/T)
verhalten.
Während die Einspritzanlage
sogar mit einem defekten Ansaugtemperaturfühler fast unbemerkt weiter
funktioniert wirkt sich ein defekter/ falsch Messender Öltemperatursensor
wesentlich stärker aus.
Es gibt von Conrad mit der
Bestell Nr. 188103-77 einen alternativem Öltemperatursensor der eine
ähnliche Kennlinie wie das Original Teil Besitzt jedoch etwas hochohmiger
in der Widerstandskennlinie ist. Das heißt das mit diesem Sensor das
Gemisch etwas fetter angereichert wird. Um die Sensoren zu Überprüfen baut
man diese am besten aus und mist mit einem Ohmmeter die Widerstandswerte
bei einigen Temperaturen und vergleicht diese mit den Werten oben in der
Tabelle. Vor allem der original Öltemperatursensor geht manchmal nach den
Mondphasen anstelle der tatsächlichen Temperatur, dieser ist dann viel zu
hochohmig und lässt einen sehr fetten Einspritzwert berechnen.
Sonstige Sensoren:
Spannungsmessungen werden mit
allen Kabeln angeschlossen und eingeschalteter Zündung gemessen:
Drosselklappensensor:
PIN 17 am Einspritzrechner,
Normaler Arbeitswert 0°-90°, Fehler-Grenze Unten-Oben 0,05-4,93V
Luftdrucksensor:
PIN 15 am Einspritzrechner,
Normaler Arbeitswert 1015mB bei Spannung 4,46V Fehler-Grenze Unten-Oben
2,5-4,81V
Zündzeitpunktsensor:
PIN 5&23 am Einspritzrechner,
Normaler Widerstand 700Ohm bei Spannung 50V
Zündversatzsensor:
PIN 3&4 am Einspritzrechner,
Normaler Widerstand 700Ohm bei Spannung 50V
Luftdrucksensor:
Der Luftdrucksensor wird in 8
Stufen ausgewertet:
Luftdruck in Millibar (Höhe über dem Meeresspiegel) |
622 (4000Meter) |
-8% |
683 (3290Meter) |
-8% |
744 (2590Meter) |
-8% |
805 (1890Meter) |
-6% |
867 (1400Meter) |
-5% |
927 (790Meter) |
-3% |
988 (180Meter) |
-2% |
1049(-300Meter) |
+4% |
Man erkennt das die Gemischanreicherung bzw. Abmagerung nur eine sehr
begrenzte Auswirkung durch den Luftdrucksensor hat. Um den Motor auch bei
geringen Sauerstoffgehalt in größeren Höhen ideal arbeiten zu lassen
müsste man das Gemisch sehr viel magerer berechnen lassen. Das Problem
dabei ist das bei einem falsch oder defekt Messenden Luftdrucksensor der
Motor zu mager laufen kann und einen Hitzetod stirbt. In der Praxis
begrenzt man deshalb den Einflussbereich dieses Sensors von -32% auf die
oben angegebenen maximalen -8% .
Pickup- Geber von Kurbell- und Nockenwelle:
Die 668 hat zwei induktive Geber zur Ermittlung der Nocken- und
Kurbellwellenposition.
Während der Geber im Ventildeckel in Verbindung mit dem
Kurbellwellenpickup lediglich zur Positionsbestimmung/ Synchronisation der
Kolbenstellung zuständig ist wird mit dem unteren Geber neben der genauen
Kurbellwellenstellung noch die Umdrehungsgeschwindigkeit errechnet. Der
Pickup- Geber liefert ein sinusförmiges Signal an den Rechner der durch
die Pausenzeit zwischen den Spitzen die Geschwindigkeit berechnet. Beim
Nockenwellengeber ist die Einstellung des Abstandes zur Nocke relativ egal
solange sie noch im gesichertem Schaltabstand liegt da hier nur der Impuls
selbst zur UT Bestimmung ausgewertet wird. Beim unteren
Kurbellwellenpickup hingegen sollte man den Abstand zu den Nocken erstens
mit einer Fühlerlehre penibel genau justieren und zweitens versuchen
den Bereich im oberen noch gesicherten Schaltbereich einzustellen. Man
verwendet dazu am besten ein Osziloskop und nimmt zwischen PIN 5 und 23 am
Steuergerät die Sinusförmigen Gebersignale auf. In der Praxis liegt der
Abstand meist im Bereich um die 0,8mm. Es gibt aber auch Geber die nur bis
ca.0,6mm sauber funktionieren. Ob dies an der Serienstreunung oder an
verschiedenen Gebern liegt weiß ich aber nicht. Der Zündzeitpunkt lässt
sich etwa im Bereich von 5° nur durch den Abstand des PickUP Gebers
verstellen.
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